Basel II | Basel II ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die für Banken und Finanzinstitute der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union grundlegend gilt. Diese Richtlinie schreibt eine ausreichende Eigenkapitalausstattung der Banken vor und regelt allgemeine Wettbewerbsbedingungen im Finanz- und Bankensektor (vor allem im Bereich der Kreditvergabe). So sind Banken generell verpflichtet, Kredite mit Eigenkapital abzusichern. Durch die Vorschriften in Basel II müssen vor allem risikoreiche Posten mit ausreichend Kapital abgesichert werden, risikoarme Kredite mit entsprechend weniger Absicherung. Vor der Inkraftsetzung von Basel II verkauften Banken einen Großteil der risikoarmen Posten, da sie ihnen nicht genug Ertrag brachten. Die Kreditinstitute müssen seit Basel II festgelegte Anforderungen hinsichtlich des Mindesteigenkapitals erfüllen, um Kreditgeschäfte durchführen zu können. Das wird von der Bankenaufsicht kontrolliert. So sind die Banken gezwungen, auf ein festgelegtes Verhältnis von Risiko- und Eigenkapital zu achten und dieses öffentlich auszuweisen. Hat die Bonitätsprüfung des Antragstellers eine Kreditablehnung zur Folge, dann lehnen andere ebenfalls ab. | | B |
Basel III | Bezeichnung für die verschärften Eigenkapitalvorschriften für Banken, die in Basel ausgehandelt wurden. Weiterentwickelt aus dem Vorgänger-Regelwerk Basel II als Konsequenz aus der Finanzkrise 2008/09. Dabei gilt: Je risikoreicher die Forderungen der Banken, desto mehr Eigenkapital muss hinterlegt werden. Wichtig sind hier besonders das Kernkapital und die Kernkapitalquote. Das vergleichbare Regelwerk für die Versicherungsbranche ist Solvency II. | | B |
Basispreis | Synonym für Strike-Preis. Dies ist der Preis (bzw. Kurs), zu dem vereinbarungsgemäß eine Option ausgeübt werden kann. | | B |
Basispunkt | Zinssatz-Einheit: Der hundertste Teil eines Prozents (z. B. 0,5 % = 50 Basispunkte). | | B |
Basissatz | siehe Referenzzinssatz | | B |
Basisswap | Swap mit Tausch unterschiedlicher variabler Zinszahlungsströme, d. h. Tausch von 3-Monats-EURIBOR und 6-Monats-EURIBOR. | | B |
Basiswert | Begriff für das einem Future-Geschäft zugrunde liegende Kassainstrument. | | B |
Basiszins | Der Basiszins wurde im Zuge der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion zum 01.01.1999 eingeführt. Er löste den Diskontzins ab und ist Grundlage für die Verzugszinsen. Privatpersonen müssen im Verzug Zinsen in Höhe von 5% über den Basiszins zahlen, im gewerblichen Verkehr beträgt der Aufschlag sogar 8%.Die rechtlichen Regelungen zum Basiszins sind in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch zu finden. Die Festlegung über die Höhe des Basiszinssatzes obliegt dem Geltungsbereich der Europäischen Zentralbank. Grundsätzlich ist zweimal jährlich die Anpassung des Wertes möglich; diese kann zum 01.01. und 01.07. erfolgen. Die Europäische Zentralbank kann mit dem Basiszinssatz den Geldmarkt regulieren, da der Basiszins die Zinssätze für Kredite, aber auch für Sparanlagen indirekt beeinflusst. Ein hoher Wert bewirkt einen hohen Sparanteil, ein niedriger Zinssatz fördert die Investition und den Konsum. Seit dem 01.07.2009 hat der Basiszins einen Tiefstwert von 0,12% erreicht. Durch diesen niedrigen Wert sollte nach der Wirtschaftskrise der Konsum angeregt werden. | | B |
Belastung Kredit | Der Begriff Belastung tritt besonders im Finanzwesen in mehrfacher Bedeutung auf. Im Bereich des Kreditwesens geht es um die Belastung einer Immobilie, eines Grundstücks oder anderweitiger Sicherheiten, welche bei Kreditsicherung entsteht. Dabei können Sicherheiten vollständig belastet werden, ihr Wertansatz als Sicherheiten Obergrenze wird dagegen 60 Prozent selten überschreiten. Ein mit der Belastung einhergehender Wertverlust eines Objektes wird erst nach vollständiger Kredit Rückzahlung aufgehoben. Die weitere Begriffsverwendung Belastung aus Kredit Vertrag findet sich in der Begleichung monatlicher Kreditkosten durch einen Kreditnehmer für einen meist längeren Zeitraum. Die monatliche Belastung durch Kredit ist jedoch weiter zu fassen als nur die Summe der Leistung für Zinsen und Tilgung, einzuschließen sind zum Beispiel ebenso etwaige Versicherungskosten und anderes. Die monatliche Belastung aus Kredit kann sich auf dem Girokonto zeigen. Wenn die Kreditraten mittels Lastschrift Verfahren eingezogen werden, wird ein Girokonto entsprechend belastet. Das stellt mithin eine weitere Begriffsverwendung als Belastung eines Kontos dar. | | B |
Bonität | Unter Bonität versteht man die Kreditwürdigkeit und ist die Basis für die Entscheidung Dritter, jemandem einen Kredit einzuräumen. Je besser das Urteil Dritter über die Bonität ausfällt, desto einfacher ist es für diese Person, einen Kredit zu bekommen. Die Einschätzung der Bonität ist gemäß der im Rahmen der Basel III-Grundsätze festgelegten internationalen Regeln zwingendes Kriterium für den Preis des Kredites/ Zinses.
Zur Ermittlung der Bonität einer Person wird entweder der Kreditgeber selbst (z. B. mit Score-Karten im Kredit-Scoring) zu Rate gezogen oder er nimmt die Hilfe Dritter in Anspruch (z. B. eine Rating-Agentur). Ratingsysteme werden vermehrt in den Kreditinstituten eingesetzt – Grund: die Forderungen von Basel III. Anhand statistischer Modelle beurteilen sie die eines Kreditnehmers – abhängig von der Branche und dem Sitzland des Kreditnehmers. Die Ausfallwahrscheinlichkeit (PB = „Probability of Default“) ist der Hauptwert.
Die persönliche Zuverlässigkeit wird bei der persönlichen Kreditwürdigkeit bewertet. Die beruflichen und fachlichen Qualifikationen sind hierbei von Interesse. Beachtet werden auch die Zuverlässigkeit des Kreditnehmers sowie seine „Vergangenheit“. Die Einschätzung der persönlichen Kreditwürdigkeit ist sehr subjektiv.
Bei der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit geht es um die wirtschaftlichen Fähigkeiten, den Kredit zurückzahlen zu können. Daten, wie z. B. Einkommensnachweise, Bilanzen und SCHUFA-Auskünfte, werden zur Auswertung hinzugezogen.
Auch Auskünfte von einer Wirtschaftsauskunftsdatenbank können zu dem neuen Kreditnehmer eingeholt werden, um sich ein Bild über die Kreditwürdigkeit zu verschaffen. | | B |
Bonitätsabhänginger Zinssatz | Bei einem bonitätsabhängigen Zinssatz wird die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers berücksichtigt. Ein höheres Ausfallrisiko führt zu einem höheren Zinssatz. Grundsätzlich wäre das Prinzip des bonitätsabhängigen Zinssatzes - es wurde erst in den letzten Jahren flächendeckend eingeführt - zu begrüßen, da das persönliche Ausfallrisiko angemessen berücksichtigt wird. In der Praxis treten für den Verbraucher jedoch viele Probleme auf. Banken werben in der Regel mit dem niedrigen effektiven Zinssatz bei der höchsten Bonität. Doch kaum ein Kreditnehmer wird in diese Kategorie eingestuft, laut verschiedener Analysen müssen mehr als 90 Prozent alle Kreditnehmer einen weitaus höhere Zinssatz zahlen, teilweise kann dieser sogar ein Vielfaches des beworbenen Wertes betragen. Potenzielle Kreditnehmer erfahren ihren persönlichen bonitätsabhängigen Zinssatz erst bei vollständiger Einreichung aller Unterlagen. Bei der Vielzahl der Anbieter ist ein Vergleich aller Angebote nicht möglich. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertung der Bonität durch die Banken kann auch ein Online-Vergleich keine klare Richtlinie für die Entscheidung vorgeben. | | B Z |
Bonitätsprüfung | Die Bonitätsprüfung ist eine wichtige Voraussetzung für die Gewährung von Krediten durch Banken und andere Kreditgeber. Die Durchführung der Bonitätsprüfung erfolgt nicht nur zum Schutz der Banken vor Kreditausfällen, sondern es besteht nach dem Gesetz über das Kreditwesen eine Verpflichtung der Banken, sich über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer zu informieren. Aus diesem Grund müssen Antragsteller in ihrem Kreditantrag alle erforderlichen Angaben über ihr Einkommen und ihre regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen tätigen und diese Angaben durch Einkommensnachweise und Belege über regelmäßige Zahlungsverpflichtungen glaubhaft machen. Im Rahmen der Bonitätsprüfung stellen Banken Einkünfte und Ausgaben der Antragsteller gegenüber und überprüfen die Eintragungen in den Dateien der Schutzgemeinschaft für das Kreditwesen, der Schufa. Nur wenn die Bonitätsprüfung zu dem Ergebnis führt, dass die Rückzahlung des beantragten Darlehens problemlos erfolgen kann, ohne den notwendigen Lebensunterhalt einzuschränken, wird einem Kreditantrag zugestimmt. Ergibt die Bonitätsprüfung, dass das regelmäßige Einkommen nicht ausreicht, um weiteren Verpflichtungen nachzukommen, wird der Kreditantrag abgelehnt. | | B |
Refinanzierung Betragstransformation | Werden zunächst mehr Refinanzierungsmittel beschafft, als dies dem konkreten Kreditneugeschäft entspricht, spricht man von einer Betragstransformation. Derartige Beträge werden bis zur entsprechenden Kreditvergabe zinsbringend, meist mit kürzeren Laufzeiten, bei anderen Banken am Geldmarkt platziert. | | B R |